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Logodesign als Reduktion

Sattlermeisterin mit Charakter


Hammer, Ahle & Halbmond-Ledermesser

Im Sommer 2018 wurde ich Nina van Soest, einer jungen Sattlermeisterin, für ihre Logogestaltung empfohlen.

Irgendwie war ich bei diesem Job besonders angespannt, da beide Elternteile ebenfalls Gestalter waren.
Eine Präsentation vor Kollegen also!

 

Beim ersten Gespräch Ende August, haben wir uns erst mal „beschnuppert“ und das Briefing festgezurrt:
Zielgruppe, Schwerpunkte und Alleinstellungsmerkmal, Mitbewerber und persönliche Vorlieben.
Sattlerei – Nina van Soest. Was für ein Name!

 

Im Vordergrund steht für Nina das Handwerk, die Handarbeit. Genau wie sie, habe auch ich ein Fabel für Werkzeuge. So stand ziemlich schnell fest, dass ein Entwurf die klassischen 3 Handwerkszeuge der Sattlerei enthalten würde. Mit Fotos habe ich die Form ihrer ganz persönlichen Werkzeuge festgehalten.

 

Ihre Firmenbezeichnung enthält zweimal das „S“, und sie mag das Mittelalter. Das Preisniveau bewegt sich im Mittelfeld, so dass sich auch junge Familien ihre Dienstleistung & Produkte leisten können werden.

 

Sattlermeisterinnen sind – wie fast überall im Handwerk – eher noch die Ausnahme. In meinen Entwürfen habe ich versucht das Weibliche mit einfließen zu lassen. Als ausgebildete Tier-Physiotherapeutin legt sie außerdem nicht nur Wert auf ein fundiertes Fachwissen, sondern – bedingt durch den Beruf ihrer Eltern – auch auf hochwertiges Design.

 

Um die Produkte ihrer Arbeit zu kennzeichnen, schlug ich Nina neben der klassischen Geschäftsausstattung auch einen Brandstempel vor, für den das Logo/Signet, eine einfache, in sich geschlossene Form sein musste.

 

 

Das Logo in seiner Reduktion

Zwei weitere Logo-Entwürfe

Diese beiden Entwürfe, haben es zwar in die 2. Runde geschafft, Nina hatte sich aber in die „gothic“-Version verliebt.
Mir gefallen sie so gut, dass ich sie hier unbedingt einmal zeigen möchte.

 

Meine Empfehlung war das erste Design. Es ist modern, ohne sich auf einen bestimmten Stil festzulegen, reduziert und spricht auch junge Familien an. Sie wirken weich und damit feminin.

 

Hammer und Halbmond-Messer sind hier zu einem Werkzeug verschmolzen. Auf die Ahle hätte man gegebenenfalls auch noch verzichten können. Das Doppel-S fügt sich harmonisch in das Werkzeugelement ein.

 

Die Schreibschriften in beiden Entwürfen, geben dem Logo einen persönlichen Touch und unterstreichen die Handarbeit.
 

Die Geschäftsausstattung

Kraftpapier & partielle Relieflackierung

Bei der Visitenkarte, konnte ich Nina für eine etwas „verspielte“ Version begeistern. Die Karte wurde auf Kraftpapier gedruckt, und auf beiden Seiten wurden Elemente mit Relieflack plastisch hervorgehoben.


Die umlaufende Naht beim Logo auf der Vorderseite, bekam noch ein Fadenende hinzu. Auf der Rückseite trennte eine Nadel mit Faden – ein weiteres Utensil ihres Berufes – die beiden Infobereiche.

 

Eine Variante in Lederoptik mit Prägung wird für eine erneute Auflage der Visitenkarte in Erwägung gezogen.

 

Die Fahrzeugbeschriftung

Bei der Fahrzeugbeschriftung kam nun die grafisch reduzierte Form des Logos als Blickfang zum Einsatz. 

 

Die Kontaktdaten sind auf das Wesentliche reduziert, die Sicht ist nirgends eingeschränkt. Hier ist weniger mehr!

 

Ich achte darauf, dass Fahrzeugbeschriftungen immer als Folienplott produziert werden können und für den Werbetechniker später gut umzusetzen sind.

 

Dazu ist es wichtig, zuvor alle Maße genau aufzunehmen und bei der Gestaltung eine Skizze oder ein Foto zu hinterlegen. Griffe oder Blendleisten, die nicht beklebt werden können, werden so später nicht zur bösen Überraschung.
Jeder Entwurf ist auch unbedingt auf seine Wirkung mit geöffneten Türen zu überprüfen.

 

Damit Fahrzeugbeschriftungen geplottet, also aus Folie geschnitten werden können, sind meine Designs oft eindimensional und haben keine Verläufe.

 

Logodesign, das sich einbrennt

Nina arbeitet als Sattlerin hauptsächlich mit Leder und stellt auch eigene Sättel und Taschen, sowie Hundehalsbänder & -Leinen her. Um diese Produkte zu „branden“, soll später ein Brandeisen produziert werden.

 

Die Gestaltung darf dafür nicht zu kleinteilig sein, da die Elemente sonst beim Einbrennen in das Leder ineinander verlaufen könnten. Für diesen Zweck habe ich diese beiden reduzierten Designs entwickelt.

 

Epilog

Nicht nur bei Nina, sondern auch bei den beiden „Alten Hasen“, sind bereits alle Entwürfe der ersten Runde gut angekommen. Jeder Entwurf hatte etwas, das begeisterte. Die Entscheidung lag aber schlussendlich bei Nina.

 

Die verabschiedete Logovariante wurde in der zweiten Runde lediglich feingetuned. Die Initialie wurde überarbeitet, damit der Buchstabe „S“ klar zu erkennen ist. Der ursprüngliche Großbuchstabe dieser Fraktur-Schrift, sah nämlich eher aus wie ein „G“.

 

Insgesamt hat die Entwicklung, inklusive kleinem CD-Manual, gerade einmal 4 Wochen gedauert. Das war neben einem klaren Briefing und Ninas Entscheidunsfreudigkeit, wohl auch meiner Begeisterung und meinem Verständis für das Handwerk zu verdanken.

 

Nina van Soest kann sich mit diesem Logo und ihrem Talent in der Branche sicherlich einen Namen machen.
Es war mir eine Freude, sie dabei unterstützen zu dürfen.

 

Wenn Du das Logo „im Einsatz“ sehen willst, hier geht's zu Ninas Website. Diese wurde von einm Kollegen realisiert.

 

 


Du brennst auch für gutes Design?

Einen brandheißen Eindruck kannst auch Du mit Deinem Logo hinterlassen!

Ich schenke Dir 30 Minuten meiner Zeit, Du erzählst mir, was Du vorhast und wir gucken, wie ich Dich dabei unterstützen kann. Ganz einfach per Telefon oder Zoom.


Feedback des „alten Hasen“

Logogestaltung zur vollsten Zufriedenheit

„Als unsere Tochter sich als Reitsport-Sattlerin selbständig machte, brauchte sie ein Logo, Geschäftsausstattung etc. Mit Vater und Mutter als studierte Grafik-Designer kein Problem. Dachten wir. Zuerst. Nach diversen Entwürfen, Diskussionen etc. waren wir in einer Sackgasse. Eine "neutrale" Person musste her. Mein Lieblings-Texter aus langen Werbeagentur-Zeiten – der uns beide sehr gut kennt – empfahl uns STRANDGUT Design. Die beiden Damen kamen gut zurecht, und das Ergebnis war zur vollsten Zufriedenheit der Tochter. PS: Christina hat sich von der "Hypothek" der zwei Art-Directoren im Hintergrund nicht nervös machen lassen. Auch für diese Professionalität mein Kompliment.“
JÜRGEN VAN SOEST,  Vater der Inhaberin Sattlerei Nina van Soest, Neuss